Ich kann mir nicht helfen – ich denke, dass die zum Standard gewordene Betrachtungsweise „pro 100.000 Einwohner“ wesentlich zu dem Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung beiträgt. Um es vorweg zu sagen: Ich bin für die (meisten) Eindämmungsmaßnahmen, Maske tragen, Abstand halten, etc. Ich will das Virus selbst nicht bekommen. Trotzdem scheint mir, dass eine andere Maßzahl als Referenz die Diskussion versachlichen könnte. 100.000 Leute kann sich niemand vorstellen – uns fehlt schlicht der Bezug dazu, weil eine solch große Zahl im Alltag selten vorkommt. Die riesigen Unterschiede bei der Schätzung von Demonstrationsteilnehmern verdeutlichen dies. Irgendwie sind 100.000 einfach ziemlich viele, eine unüberschaubar große Menge. Dementsprechend können wir auch mit dem Infektionsgeschehen von 19, 35, 52, 76, 132 oder gar 275 Fällen pro 100.000 Einwohner in der letzten Woche intuitiv wenig anfangen. Bedrohlich klingt’s jedenfalls. Ein Vorschlag wäre, die Infektionszahlen („Inzidenz“) statt